Inder sollen ihr Gold abliefern

Die indische Regierung versucht mit allen Mitteln an das Gold ihrer Bevölkerung zu kommen. Laut Schätzungen horten die Inder etwa 20.000 Tonnen Gold zu Hause – vor allem in Form von Goldschmuck. Die Zentralbank möchte dieses Gold gerne monetarisieren, um das Handelsbilanzdefizit des Landes zu schmälern und die eigene Währung zu stabilisieren. Deswegen sollen Goldbesitzer ihr Gold abliefern und im Gegenzug „Papiergold“ in Form von Anleihen oder Bankeinlagen erhalten.
Die indische Zentralbank will Geschäftsbanken nun 2,5 Provision zahlen, wenn deren Kunden ihr Gold zur Bank bringen. Dafür sollen diese dann Zinsen erhalten. Soweit der Plan …
Es darf jedoch bezweifelt werden, dass dieses Angebot Anklang bei den indischen Goldbesitzern findet. Nicht grundlos kaufen Inder vor allem in ländlichen Regionen Gold, anstatt die Erlöse aus ihrer Landwirtschaft zur Bank zu bringen. Die negative Erfahrungen mit Inflation, das Misstrauen gegenüber den Behörden und der in der Kultur verankerte Hang zum Gold lassen sich durch Zinsversprechen nicht ohne weiteres aus der Welt schaffen.

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