Illegale Goldimporte in Japan

Gold zu schmuggeln ist in Japan voll im Trend. Unter den Schmugglern sind neben Profis aus der organisierten Kriminalität auch zahlreiche Amateure. Zwar weist das Land eine der niedrigsten Kriminalitätsraten weltweit auf. Doch Goldschmuggel ist für viele eine lukrative Gelegenheit „sich etwas dazu zu verdienen, weil er praktisch ein Verbrechen ohne Opfer ist und keine Gewalt erfordert – beraubt wird nur die Staatskasse. Das Edelmetall in kleinen Mengen unbemerkt ins Land zu bringen, sei relativ leicht. Nach Angaben von Zollbeamten nähen die Schmuggler oft kleine Barren in ihre Kleidung. Für Aufsehen sorgte ein Fall, bei dem zwei als Polizisten verkleidete Kriminelle die Schmuggler selbst überfielen und ihnen Gold im Wert von 6,9 Millionen Dollar abnahmen. Ihren Gewinn machen die Schmuggler dabei mit der Vermeidung von Steuern und Zollgebühren. Gekauft wird das Edelmetall an Orten wie Hongkong oder Macau, wo es steuerfrei ist. Anschließend wird es am Zoll vorbei ins Land geschmuggelt. Die 8 Prozent Importgebühren, die dabei normalerweise anfallen, sind die Gewinnspanne der Schmuggler, wenn sie ihre Ware später in einem An- und Verkaufsgeschäft anbieten. Dort bekommen selbst Privatpersonen neben dem Materialwert des Goldes auch die Mehrwertsteuer ausgezahlt. Deren Erhöhung von fünf auf acht Prozent im Jahr 2014 hat zudem das Gewinnpotential beim Goldschmuggel deutlich gesteigert.

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