Schatz aus dem Garten

Was jahrzehntelang im Garten eines Sammlers verborgen lag, kommt jetzt in der Schweiz zur Auktion. Verpackt in Zigarrenkisten und eingewickelt in Papiertütchen, lagerte ein fast 500 Exemplare umfassender Münzschatz unter der Erde – eine Zeitkapsel, die nun die Numismatik-Welt in Aufruhr versetzt.

Der Goldgigant von Ferdinand III.

Unter den historischen Stücken sticht ein Exemplar besonders hervor: eine gigantische Goldprägung aus dem 17. Jahrhundert.

  • Das Prunkstück: Ein 349 Gramm schweres Goldstück.

  • Das Motiv: Das Porträt von Ferdinand III., Habsburger-König des Heiligen Römischen Reiches.

  • Die Prägung: Die Vorderseite zeigt die Büste mit Rüschenkragen und die Inschrift: „FERDINANDVS III D G HVNG BOHEMIAE REX“ (König von Ungarn und Böhmen von Gottes Gnaden). Ein kleines Schild trägt die Zahl „100“ – vermutlich für 100 Dukaten.

Experten vermuten, dass es sich um einen sogenannten Goldgiganten handelt – kein alltägliches Zahlungsmittel, sondern eine Repräsentationsmünze, die 1629 in Prag geprägt wurde. Solche massiven Stücke (meist um die 350 Gramm reines Gold) dienten als Prestigeobjekte für Herrscher und Schatzkammern.

Die bewegende Geschichte der “Traveller Collection”

Die Geschichte hinter dem Schatz ist ebenso fesselnd wie die Münzen selbst. Ein steinreicher Sammler kaufte die Stücke in den 1930er-Jahren weltweit zusammen.

Als die Bedrohung durch den Einmarsch der Nazis in seinem europäischen Exil drohte, vergrub er den Großteil seiner Sammlung – verpackt in Zigarrenkisten und Metallboxen – in seinem Garten. Tragischerweise erlitt er kurz nach dem Einmarsch einen Schlaganfall und starb.

Seine Familie wusste jahrzehntelang nicht, welch unschätzbarer Wert unter ihren Füßen lag. Erst in den 1990er-Jahren ließ die Witwe die Münzen ausgraben. Das Auktionshaus Numismatica Ars Classica (NAC) bezeichnet die Sammlung als die „Traveller Collection“, die Einlieferer bleiben anonym.

Startgebot: Über eine Million Euro

Die historische Goldprägung von Ferdinand III. startet bei der Auktion in der Schweiz am Donnerstag mit einem Mindestgebot von einer Million Schweizer Franken – das entspricht über 1.077.000 Euro.

Dieser Schatzfund unterstreicht einmal mehr die Rolle von Gold als ultimativer Wertspeicher, der Kriege und Generationen überdauert.

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